Vita und Meilensteine

Xaver Lipp wurde am 5. Oktober 1933 in Stillau/Ostwürttemberg als Sohn eines Flaschners geboren. Er arbeitet bereits in jungen Jahren in der Werkstatt des Vaters mit und erlernt nach seiner Schulausbildung den Beruf des Flaschners. Als junger Meister übernimmt er im Alter von nur 25 Jahren die Werkstatt des Vaters und legt den Grundstein für seine eigene Firma.

Im selben Jahr – 1958 – heiratet er Irene Lipp, geborene Eisenbarth und baut zusammen mit ihr den kleinen Betrieb in Stillau aus. Er beginnt mit nur einem Mitarbeiter und der tatkräftigen Unterstützung seiner Ehefrau, Gebläse -und Lüftungsrohre herzustellen. Tagsüber wird produziert und abends wird ausgeliefert.

Im Jahr 1961 bekommt Xaver Lipp sein erstes bedeutendes Patent für sein Dachrinnen-Endstück erteilt. Den Xaver Lipp-Dachrinnenboden kann er in den Folgejahren mehr als 30 Millionen Mal verkaufen.

Mit seinen patentierten Wannen für Öltanks sowie verschiedenen Erfindungen zur Herstellung von Rohren geht die Erfolgsgeschichte in die nächste Runde. Mit genialer Falztechnik konnten Rohre und Wannen schnell und in hoher Qualität produziert werden.

Aufgrund der guten Verkaufszahlen beschließen Xaver und Irene Lipp im Jahr 1967 einen größeren Neubau im nahegelegenen Tannhausen. 1968 findet die Einweihung der neuen Firmen-Gebäude statt.

Xaver Lipp arbeitet und tüftelt unermüdlich und er bekommt für die meisten seiner technischen Ideen Patente erteilt. Einige davon, wie zum Beispiel das Patent für die sogenannte ‚Kanalfalzmaschine‘, verkauft der Erfinder an die Firma Reinhardt in Sindelfingen, welche die Technik für den Bau von Klimaanlagen einsetzt.

Die Patentverkäufe ermöglichen Xaver Lipp Investitionen in weitere Ideen – allen voran die Doppelfalz Technologie.

Mit der Erfindung und Entwicklung des Doppelfalz-Systems lassen sich die genialen Kenntnisse des Erfinders im Bereich der Blechverformung und Falzung auf den Bau von Behältern und Silos übertragen. 1968 errichtet Xaver Lipp seine ersten Doppelfalz Silos.

Anfang der siebziger Jahre denkt der Pionier auch bereits an die Realisierung von Biogasanlagen und baut zusammen mit der Universität Hohenheim verschiedene landwirtschaftliche Versuchsanlagen. In den Folgejahren werden hunderte von Anlagen weltweit erstellt.

Xaver Lipp lässt von einem befreundeten Automechaniker einen VW Passat auf Biogasantrieb umrüsten und zeigt bereits 1978 die Möglichkeit, auf alternative Energien umzusteigen.

Da für die Entwicklungen mehr und mehr Platz benötigt wird vergrößert Xaver Lipp im Jahr 1976 seine Fertigungshallen mit einem Anbau.

1982 bekommt der Erfinder Xaver Lipp für seine bahnbrechenden Ideen die Rudolf Diesel Medaille verliehen.

Durch die Realisierung guter Siloprojekte und durch Beteiligung an Messen wird auch die Fachwelt auf Xaver Lipp aufmerksam und so darf er schon Anfang der siebziger Jahre interessierten Besuch aus China und anderen asiatischen Ländern in Tannhausen empfangen.

Im Jahr 1993 kann ein Joint Venture Vertrag mit China unterzeichnet werden. Diese Partner aus der Provinz Henan hatten bereits 10 Jahre zuvor das Doppelfalzsystem in China eingeführt.

Xaver Lipp übergibt Mitte der neunziger Jahre sein mittlerweile sehr erfolgreiches und international agierendes Unternehmen an den Sohn Roland Lipp.

Dadurch ist der Erfinder aus dem Alltagsgeschäft heraus und es verschafft ihm die lang ersehnte Möglichkeit, sich uneingeschränkt seinen Ideen widmen zu können.

Er beschäftigt sich pausenlos mit neuen technischen Möglichkeiten, entwickelt diese und bekommt als ‚freier Erfinder‘ Patente erteilt, die er an interessierte Firmen weltweit lizenziert.

Der Tüftler verfeinert sein Doppelfalzsystem bis zur technischen Perfektion.

Parallel dazu beschäftigt er sich weiterhin intensiv mit dem Bau und der Auslegung von Biogasanlagen und entwickelt Anlagenkonzepte, die neue Maßstäbe für Qualität, Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit setzen.

Mit der Erfindung seines zweilagigen Metallbandes gelingt Xaver Lipp Ende der neunziger Jahre ein Durchbruch in Form eines neuen Werkstoffs für den Behälterbau: Edelstahl wird mit Hilfe eines Verbindungsmaterials mit verzinktem Blech verbunden. Der benötigte Anteil an Edelstahl wird dadurch wesentlich verringert, die Kosten sinken, die Qualität bleibt jedoch gleich. Für diese Erfindung bekommt Xaver Lipp mehrere Auszeichnungen, unter anderem den Innovationspreis Ostwürttemberg im Jahr 2005 und vergibt fortan Lizenzen für seine Erfindung.

Seit dem Jahr 2011 beschäftigt sich der Erfinder intensiv mit seiner neuen Idee, geschweißte Lagertanks in einem automatisierten Verfahren vor Ort herzustellen.

Dies stellt die innovative Weiterentwicklung des Doppelfalz-Systems dar ist gleichermaßen einzigartig und genial. Es können größere Tankvolumina angeboten werden und Flüssigkeiten wie Trinkwasser, Säfte, Ethanol oder Öl gelagert werden.

In mehreren technischen Schritten hat Xaver Lipp seitdem ein weltweit einzigartiges und zugleich genial einfaches Prinzip der Behälterherstellung erschaffen. Stufenlos können Behälter von 100 bis 10.000 m³ vor Ort realisiert werden. Abgestimmt auf den Anwendungsfall stehen verschiedene patentierte Schweißverfahren dieser neuen Technologie zur Verfügung.

Seit dem Jahr 2016 ist Xaver Lipp Seniorberater des neu gegründeten Familienunternehmens Lipp & Mayer Technologie GmbH, welches durch die enge Verbindung und Zusammenarbeit mit dem Erfinder auf mehr als 60 Jahre Erfahrung im Bereich der Blechverarbeitung, des Maschinenbaus und der Behältererstellung zurückblicken kann.

Für seine Erfindungen im Bereich der Behälter-Schweißtechnik bekommt Xaver Lipp im Jahr 2017 mehrere Patente erteilt.

Gemeinsam mit dem Erfinder arbeitet die Firma Lipp & Mayer Technologie GmbH derzeit das Know-How und die einzigartigen Ideen weiter aus und konstruiert neue Möglichkeiten im Bereich der Behälterherstellung und des Anlagenbaus.